Fährten

Fährtenarbeit im GHV Walddörfer

Die Fährtengruppe des GHV Walddörfer trifft sich jeden Sonntagmorgen im Norden Hamburgs im Gelände, um dort ihre Hunde in der Sucharbeit auszubilden. Die Nase, der Geruchssinn, ist zweifellos das leistungsfähigste Sinnesorgan des Hundes. Der Deutsche Schäferhund besitzt z.B. ca. 220 Millionen Riechzellen, der Mensch hingegen nur ca. 5 Millionen, wobei beim Hund die Informationen der Riechzellen einzeln und beim Mensch gebündelt ans Gehirn weitergegeben werden. Dies beweist, was für ein Spezialist der Hund auf dem Gebiet des Suchens ist. Diese ihm gegebene Fähigkeit nutzen wir. Das angeborene Verhalten des Suchens, um Nahrung aufzuspüren oder Kontakt zu anderen Artgenossen herzustellen, bildet die Grundlage unserer Ausbildung.

Im Rahmen der Ausbildung soll der Hund lernen, einer menschlichen Spur, die von einem Fährtenleger begangen wird, zu folgen. Hierbei soll er nicht der tatsächlichen Geruchsspur des Menschen, also die vom Wind abdriftet, sondern den Fußabdrücken des Menschen und somit der mechanischen Spur mit tiefer Nase folgen. Der Hund lernt somit die beschädigte Erdoberfläche, zertretene Pflanzen und Kleinstlebewesen, also die Mikroorganismen im Boden wahrzunehmen.

Beim Fährten wird der Hund an den Beginn (Abgang) einer menschlichen Spur geführt , nimmt nach dem Kommando „Such“ die Witterung intensiv auf und folgt der Fährte an einer 10 Meter langen Leine. Die auf der Spur abgelegten Gegenstände verweist der Hund durch Stehen, Sitzen oder Liegen und zeigt so seinem Hundeführer an, dass er einen „verlorenen“ Gegenstand gefunden hat.

Eine menschliche Fährte im Hundesport besteht je nach Ausbildungsstand des Hundes aus einer unterschiedlichen Anzahl von Winkeln, Bögen, Geländewechseln, Verleitungen (d.h. eine frische Spur kreuzt die gelegte Fährte) und abgelegten Gegenständen. Die Liegezeit, d.h. vom Zeitpunkt des Legens bis zum Zeitpunkt des Absuchens, beträgt mind. 20 Minuten und höchstens drei Stunden. Fährtenlänge, 300 bis 1800 Schritt je nach Ausbildungsstand.

Fährtenarbeit ist eine der artgerechtesten Ausbildungsformen für den Hund. Als Team arbeitet der Hundeführer mit seinem Hund in der freien Natur auf Wiesen und Feldern bei Wind und Wetter. Die unabhängigen Trainingszeiten, die Arbeit in der Gruppe oder mit seinem Hund allein, sind die Vorteile dieser Ausbildungsform. Ein richtig ausgebildeter Fährtenhund sucht in einem Abstand von 10 Metern zu seinem Menschen bis zu 40 Minuten selbstständig, motiviert – ohne Hilfe oder Einwirkung. Die Bindung und das Vertrauen, welches zwischen Hund und Hundeführer entsteht, ist nicht zu beschreiben.

Was wird für den Beginn einer Ausbildung benötigt:

  • Viele, viele kleine Leckerchen (ca. 5 x 5 x 5mm groß)
  • Eine mind. 2m lange Leine
  • Ein Fährtenschild oder vorerst 2 Metallstäbe (für gefrorenen Boden) für den Abgang der Fährte
  • Der Hundeführer braucht: Gummistiefel und wetterfeste Kleidung
  • Wasser für den Hund nach der Arbeit
  • Ausbildungsstufen (Prüfungen): Fährtenprüfung (Fpr) I bis III und die Fährtenhundprüfungen (FH) I und II

Die Fährtengruppe wird von Anne, Katrin und Ute betreut.

Trainingszeiten:
Sonntags 9:30 – 12:30 Uhr im wechselnden Außengelände (wird immer rechtzeitig bekannt gegeben)

Katrin Wollny-Goerke
Ausbilderin Jugendliche, GHS, THS
Mitglied seit 1998
Ute Groß
Ausbilderin Sonderfälle, Fährten
Mitglied seit 1997
Anne Seeburg
Ausbilderin Fährten
Mitglied seit 2002